Atemphysiotherapie: Wie bewusstes Atmen unser Gleichgewicht stärkt
- sandrahirschberger
- vor 7 Tagen
- 2 Min. Lesezeit

Ich begegne in meiner osteopathischen und physiotherapeutischen Arbeit täglich Menschen, die unter chronischer Erschöpfung, Verspannungen, Atembeschwerden, Kiefergelenkschmerzen oder innerer Unruhe leiden. Was viele dabei nicht ahnen: Die Art, wie wir atmen, spielt eine zentrale Rolle für unsere Gesundheit – und für unser seelisches Gleichgewicht.
Unsere Atmung geschieht meist unbewusst, und doch beeinflusst sie nahezu alle Körpersysteme: den Stoffwechsel, das Nervensystem, die Haltung, den Schlaf – ja sogar unsere Emotionen. Atemphysiotherapie hilft dabei, diese stille Kraft wieder bewusst zu nutzen.
Atmung: viel mehr als nur Sauerstoff aufnehmen
Die meisten Menschen atmen zu viel – zu häufig und meist durch den Mund. Besonders in stressigen Momenten beschleunigt sich der Atem unbewusst, oft ohne dass wir es merken. Auf Dauer kann dieses Muster unser gesamtes System überfordern. Es entsteht ein Gefühl von innerer Unruhe, Kurzatmigkeit oder Spannung – auch wenn medizinisch alles „in Ordnung“ scheint.
Deshalb beginne ich bei vielen Beschwerden ganz bewusst mit der Atmung.
Die unterschätzte Kraft der Ausatmung
In der Atemphysiotherapie liegt mein besonderer Fokus auf der Ausatmung. Während viele sich auf das „Tief einatmen“ konzentrieren, vergessen sie oft, wie wichtig eine vollständige Ausatmung ist. Denn erst wenn wir wirklich ausatmen, entsteht Raum für eine neue, entspannte Einatmung.
Eine bewusste Ausatmung hilft dabei, unser Nervensystem zu beruhigen. Sie senkt den Puls, entspannt den Körper und reguliert das Atemvolumen. Außerdem trägt sie dazu bei, das Gleichgewicht von Sauerstoff und Kohlendioxid im Blut zu erhalten – ein oft unterschätzter, aber enorm wichtiger Faktor für unsere Zellgesundheit.
Weniger atmen, besser leben
Vielleicht klingt es paradox – aber manchmal ist weniger atmen tatsächlich gesünder. Durch zu häufiges Atmen verliert unser Körper Kohlendioxid, was dazu führt, dass Sauerstoff schlechter an die Zellen abgegeben werden kann. Der Körper gerät in eine Art „Sauerstoffmangel“, obwohl genug eingeatmet wurde.
In der Atemtherapie zeige ich Wege, wie Sie mit weniger Atemzügen pro Minute mehr erreichen können: mehr Ruhe, bessere Sauerstoffversorgung, tiefere Entspannung. Das geht z. B. über:
Nasenatmung – langsamer, stiller, effektiver
Atempausen – Momente der Stille zwischen Ein- und Ausatmung
Aktivierung des Zwerchfells – für mehr Raum im Bauch
Korrekte Körperhaltung – weil sie die Atmung maßgeblich beeinflusst
Sanftes Reduzieren der Atemfrequenz – 5–6 Atemzüge pro Minute können wahre Wunder wirken
Atemphysiotherapie in meiner Praxis
Ich integriere Atemtherapie ganz individuell – je nachdem, mit welchen Anliegen Sie zu mir kommen. Ob bei Long-Covid, chronischen Atemwegserkrankungen, Verspannungen oder einfach, um wieder in die eigene Mitte zu finden: Die Arbeit mit dem Atem ist immer eine Reise zurück zu mehr Lebendigkeit und Balance.
Mit gezielten Übungen, manueller Therapie und achtsamer Begleitung helfe ich Ihnen dabei, wieder in einen natürlichen, gesunden Atemrhythmus zu finden – nicht durch Anstrengung, sondern durch bewusstes Loslassen.
Wenn Sie neugierig geworden sind oder spüren, dass Ihre Atmung nicht in Balance ist, lade ich Sie herzlich ein, in meine Praxis zu kommen. Gemeinsam finden wir Ihren Weg zu einem natürlichen, heilsamen Atem.
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